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Einen besinnlichen 1. Advent und eine friedliche Weihnachtszeit

Wir wünschen allen Unterstützern*innen, Freunden, Familien und kleinen Patienten*innen sowie Ihre Angehörigen einen besinnlichen 1. Advent und eine tolle Weihnachtszeit.

Auch dieses nun bald abgelaufende Jahr 2022 hat uns alle vor neue Herausforderungen in Verbindung mit vielen Einschränkungen und Belastungen gestellt. Umso mehr sind wir Ihnen allen sehr dankbar, dass Sie uns weiterhin die Treue halten und so vielfältig unterstützen.

Ein positives Zeichen, das uns durch Sie alle ermöglicht wurde und wird, ist der Fortschritt bei den Projekten im Kinderherzzentrum des UKSH Kiel, die wir gemeinsam mit der Klinik in diesem Jahr angeschoben haben und die teils über mehrere Jahre einen wesentlichen Fortschritt bei Forschung und Hilfe der kleinen Kinderherzen bedeuten sollen. Dies ist für uns ein tolles Ergebnis und wir freuen uns, Ihnen zukünftig die Ergebnisse und Fortschritte hier vorstellen zu dürfen.

Bis dahin wünschen wir Ihnen und Ihren Familien ein tolles Weihnachtsfest im Kreises Ihrer Liebsten und alles Gute, Hoffnung, Zusammenhalt und vor allem Gesundheit für das kommende Jahr 2023.

Herzliche Grüße, Ihr Vorstand von

Kinderherzen wollen leben e. V.

Echte Herzensangelegenheit – Unser Norden Stiftung engagiert sich für das Kinderherzzentrum des UKSH, Campus Kiel

Das Kinderherzzentrum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, zählt deutschlandweit zu den renommiertesten und größten Zentren seiner Art. Um die Forschungsarbeit der Herzspezialistinnen und -spezialisten des UKSH zu unterstützen, spendet die Unser Norden Stiftung, ehemals „coop Stiftung Unser Norden“, die sich bereits seit vielen Jahren für die Klinik engagiert, dem Verein „Kinderherzen wollen leben e. V.“ 15.000 Euro. Den symbolischen Scheck überreichten Dierk Berner, Vorstandsvorsitzender der Unser Norden Stiftung, Sophie Charlotte Schneider, Leiterin Unternehmenskommunikation und Mitgliederbetreuung der coop eG, Björn Bannow, Vertriebsleiter der REWE Nord, sowie Prof. Dr. Hans-Heiner Kramer, Vertreter des Vereins „Kinderherzen wollen leben e. V.“ und ehemaliger Direktor der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie des UKSH
„Das treue Engagement der Unser Norden Stiftung trägt seit Jahren einen wesentlichen Teil dazu bei, dank gezielter Forschung die Chance auf ein gesundes Leben bei unseren kleinen Patientinnen und Patienten zu erhöhen. Bereits heute profitieren die Kinder und Jugendlichen von den neuen Erkenntnissen, die wir mittels spendenfinanzierter Wissenschaft erlangen konnten. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Prof. Dr. Anselm Uebing, Direktor der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie und des zertifizierten überregionalen Zentrums für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern am UKSH.
Seit 2011 engagiert sich die Unser Norden Stiftung mit Unterstützung der coop eG und der REWE sowie einigen privaten Fördernden bereits in Norddeutschland. Ihr Ziel ist es, vielfältige Projekte für hilfsbedürftige Kinder, Jugendliche und Senioren – auch im Bereich Gesundheitsversorgung – zu fördern. Die Unterstützung des Kinderherzzentrums entstand aus einer engen Partnerschaft mit Prof. Kramer. Mittlerweile hat die Stiftung über 360.000 Euro an das Kinderherzzentrum gespendet.

„Die Medizin kann heute so viel Großartiges bewirken, dass oft vergessen wird, wie wichtig es ist, weiter zu forschen, um genau solche Errungenschaften zu ermöglichen“, erläutert Sophie Charlotte Schneider. „Diese Pionierarbeit unterstützen wir mit Freude, denn als Genossenschaft wissen wir, wie wichtig es ist sich zusammenzuschließen, um helfen zu können.“ Dierk Berner ergänzt: „Wir unterstützen hier bereits wiederholt die intensive Forschung, weil wir immer wieder gespiegelt bekommen, was für enorme Entwicklungen für Kinder mit Herzleiden nur durch zusätzliche Spenden möglich werden.“
Björn Bannow fügt hinzu: „Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern, ist eines der wesentlichen Anliegen des sozialen Engagements bei REWE. Deshalb freuen wir
uns, den Verein ‚Kinderherzen wollen leben‘ bei seiner wichtigen Arbeit zum Wohle der kleinen Patientinnen und Patienten zu unterstützen.“
Zugleich erhält das Kinderherzzentrum langjährige Unterstützung durch den Verein „Kinderherzen wollen leben e.V.“, der von Eltern herzkranker Kinder gegründet wurde. „Alle Mitglieder des Vorstandes sind ehrenamtlich tätig, so dass wir 100 Prozent der Spenden für unsere Satzungszwecke verwenden können. Gerade die betroffenen Eltern wissen die Expertise am UKSH sehr zu schätzen, so dass wir sehr dankbar sind und gerne – gemeinsam mit starken Partnern wie der Unser Norden Stiftung – das Kinderherzzentrum unterstützen,“ sagt Prof. Kramer. Der Verein ermöglichte zum Beispiel zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung die Finanzierung einer Professur für das Projekt „Kardiogenetik angeborener struktureller Herzerkrankungen“ sowie die Durchführung einer Studie zu den Langzeitfolgen einer angeborenen Herzerkrankung.
In der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie werden jährlich rund 300 Patientinnen und Patienten, meist Neugeborene, operiert. Das Herzzentrum verfügt über eine spezialisierte Ambulanz für die pränatale Diagnose angeborener Herzfehler und für die Langzeitbetreuung von Kindern und Erwachsenen mit einem angeborenen Herzfehler. Durch die Erfolge der Kinderkardiologie und der Kinderherzchirurgie der vergangenen Jahrzehnte erreichen rund 90 Prozent der Kinder mit angeborenen Herzfehlern das Erwachsenenalter.
„Wir sind sehr dankbar, die Unser Norden Stiftung als treue Partnerin an unserer Seite zu wissen. Dank dieser zusätzlichen Unterstützung können wichtige Projekte für unsere kleinen Patientinnen und Patienten realisiert werden, die nicht über Krankenkassen oder staatliche Mittel finanziert sind“, fügt Pit Horst, Geschäftsführer des UKSH Freunde und Fördervereins hinzu und betont die hohe Wichtigkeit einer starken Gutes tun!-Gemeinschaft, die sich in Form von Spenden, Nachlässen oder Mitgliedsbeiträgen für unser höchstes Gut, unsere Gesundheit, einsetzt.

Simulation der Strömungsdynamik bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern

Ein weiteres Forschungsprojekt, das wir fördern und hier stolz präsentieren:

In den letzten Jahren hat die Messung von Blutströmungen mittels kardiovaskulärer Magentresonanz-tomographie (MRT) für die Untersuchung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern zunehmend an Bedeutung gewonnen. Moderne Techniken (4DFlow) ermöglichen sogar die zeitlich und räumlich aufgelöste Untersuchung von Blutflüssen mittels MRT, also die Erfassung des Blutflusses in Herz und umgebenen großen Gefäßen im gesamten Herzzyklus mit einer einzigen Messung. So nutzen auch wir, die MRT-Gruppe der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, diese modernen Techniken zum Wohle unserer Patienten.

Patienten mit angeborenen Herzfehlern besitzen oft eine abnorme Anatomie des Herz-Kreislauf-Systems und einen entsprechend veränderten Blutfluss. Selbst innerhalb einzelner Patientengruppen kann es große Unterschiede geben: So kann der sog. „Tunnel“, der bei Patienten mit hypoplastischem Linksherzsyndrom, einem der schwersten angeborenen Herzfehler, eine Vielzahl an Formen annehmen, die wir in MRT-Studien systematisch untersucht haben. Diese Formen führen zu ganz eigenen Blutströmungsmustern, die bisher wenig beschrieben worden sind. Ein Beispiel für die Darstellung des Tunnels mittels MRT wird in der folgenden Abbildung vorgestellt. Entscheidend für unsere Patienten ist ein ungehinderter Blutfluss durch den Tunnel mit wenig Verlusten durch Verwirbelungen, die einerseits energetisch nachteilig sein können und andererseits zu lebensgefährlichen Thromben führen können.

Wir möchten diese und andere spezielle Anatomien des kardiovaskulären Systems bei angeborenen Herzfehlern im Rahmen dieses Projektes mittels computergestützter Strömungssimulation (CFD) anhand von MRT-Bilddaten untersuchen. Wir freuen uns, einen Spezialisten auf dem Gebiet für diese Studie gewinnen zu können. Zur erfolgreichen Bearbeitung des Projektes wird der Verein „Kinderherzen wollen leben“ diesen Mitarbeiter finanzieren

 

Titelbild: 155404_web_R_K_by_erysipel_pixelio.de  // http://www.pixelio.de

Automatische Bestimmung von Gefäßdurchmessern mittels maschinellem Lernen

Wir fördern auch aktuell wieder unter anderem ein weiteres Projekt aus dem Bereich der Forschung, das wir Ihnen hier mit Hilfe einer Beschreibung durch die Klinik näher erläutern und näherbringen möchten und freuen uns auf die hoffentlich positiven Erkenntnisse daraus:

In den vergangenen Jahren hat sich zunehmend gezeigt, dass Methoden maschinellen Lernens großes Potential für die klinische Beurteilung von magnetresonanztomographischen (MRT-) Daten bieten (Fotaki et al. 2022, Helman et al. 2021). Auch die MRT-Gruppe der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, ist bestrebt, diese Entwicklung mit freundlicher Unterstützung des Vereins „Kinderherzen wollen leben“ voranzutreiben und möchte neue Methoden entwickeln, die Kindern mit Herzerkrankungen zu Gute kommen sollen.

Der zeitliche Aufwand bei der Erstellung von MRT-Befunden für Kinder mit angeborenen Herzfehlern und anderen Herz- und Gefäßerkrankungen ist aufgrund der vielfältigen manuellen Arbeitsschritte hoch. Wir sehen hier großes Potential, diese Prozesse teilweise durch unterstützende Automatisierung zu verbessern. Im Rahmen der klinischen Auswertungen werden auf Grundlage von MRT-Schichtbildern (Abbildung A) oder 3D-Messungen (Abbildung B) Durchmesser an verschiedenen Positionen der großen Blutgefäße wie der Aorta oder der Pulmonalarterie bestimmt. Diese Bestimmung wird routinemäßig manuell durchgeführt. Wir möchten ein neuronales Netz entwickeln, um große Blutgefäße in MRT-Datensätzen automatisch zu segmentieren mit einem dreidimensionalen Modell (Abbildung C), und im zweiten Schritt aus diesem Modell die Parameter für Gefäßquerschnitte an vorgegebenen Positionen automatisiert und systematisch zu erhalten. Die spezifische Entwicklung von neuronalen Netzen soll in unserem Hause erfolgen.

Wir sind bereits ausgestattet mit mehreren sehr leistungsfähigen Computern für das Training von neuronalen Netzen. Durch Kooperationen mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist es uns gelungen, Informatiker für unsere Projekte zu begeistern, die hochqualifiziert für diese Aufgabe sind. Der Verein „Kinderherzen wollen leben“ wird dieses Projektes unterstützen durch Finanzierung eines wissenschaftlichen Mitarbeiters.

 

Titelbild: 523115_web_R_K_by_Halina Zaremba_pixelio.de // http://www.pixelio.de