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Engagement mit Tradition: coop-Stiftung „Unser Norden“ und THW Kiel

V.l.n.r.: Dierk Berner, Vorstand der coop-Stiftung »Unser Norden«, Prof. Dr. Hans-Heinrich Kramer,Kinderherzzentrum am Universitätsklinikum Kiel, Thorsten Tygges, Vorstandsvorsitzender coop-Stiftung »Unser Norden«, »Unser Norden«-Maskottchen Olé, Linus Boockhoff, Leonhard Tygges,Klaus-Hinrich Vater, Aufsichtsratsvorsitzender des THW Kiel, Hein Daddel.

Foto: Sascha Klahn

Seit vielen Jahren fördert die coop-Stiftung »Unser Norden« den Verein »Kinderherzen wollen leben e. V.« und setzt sich damit für das Kinderherzzentrum am UniversitätsklinikumKiel ein.

Als Bühne für die symbolische Scheckübergabe dient auch in diesem Jahr (2014)  wieder der »Unser Norden«-Cup in der Sparkassen-Arena Kiel. Vor großem Publikum übergeben Thorsten Tygges und Dierk Berner vom Vorstand der coop-Stiftung »Unser Norden« gemeinsam mit Klaus-Hinrich Vater, Aufsichtsratsvorsitzender des THW Kiel, eine Spende in Höhe von 14.000,00 € an Professor Dr. Hans-Heiner Kramervom Kinderherzzentrum am Universitätsklinikum Kiel.

Der Verein Kinderherzen wollen leben e. V. bedankt sich ganz herzlich bei den Spendern für diese großzügige und bereits seit Jahren zuverlässig unterstützende Hilfe durch die coop-Stiftung „Unser Norden“ und die Kunden der coop-Gruppe sowie den Fans des THW Kiel.

Pressetext: 20140815_Scheckuebergabe_an_Kinderherzen_wollen_leben_e.V_UNO-Cup_01

coop-Stiftung »Unser Norden« und THW Kiel unterstützen erneut das Kinderherzzentrum in Kiel

Dieses Engagement hat bereits lange Tradition: Wieder erhält das Kinderherzzentrum am Universitätsklinikum in Kiel finanzielle Unterstützung von der coop-Stiftung »Unser Norden« und dem THW Kiel. Den symbolischen Scheck in Höhe von 16.000,00 € überreichten die Stiftungsvorstände Thorsten Tygges und Dierk Berner gemeinsam mit THW-Geschäftsführer Thorsten Storm und den Handballprofis Steffen Weinhold und Dominik Klein am Freitag, 22. Mai 2015, an Professor Dr. Hans-Heiner Kramer, Direktor der Klinik für Kinderkardiologie am Universitätsklinikum Kiel, und Hendrik Zloch vom Verein »Kinderherzen wollen leben e.V.«.

Lesen Sie hier den gesamten Text der Pressemitteilung

Nach dem „offiziellen“ Teil konnten sich auch die Spieler des THW Kiel von der Arbeit in der Forschung des Kinderherzzentrums, die unter anderem auch durch diese Spende ermöglicht wird, machen.

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Neue Gene für Herzfehler entdeckt

Die ersten „Früchte“ der von uns unterstützen Foschung konnten kürzlich „geerntet“ werden, so dass auch mit Ihrer Spende dieser wichtige Erfolg erreicht werden konnte:

Eine internationale Forschergruppe hat drei neue Gene entdeckt, die bei der Entstehung angeborener Herzfehler eine Rolle spielen.

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Trotz einer Vielzahl an Studien weiß man bis heute nur wenig über die Gene, die bei der Entstehung von angeborenen Herzfehlern eine Rolle spielen. Dennoch konnten in den letzten Jahren insbesondere bei Kindern, die neben dem Herzfehler auch Fehlbildungen anderer Organe zeigen, d.h. einen syndromalen Herzfehler haben, Fortschritte in der genetischen Ursachenforschung gemacht werden. In den meisten Fällen ist die Ursache jedoch immer noch unbekannt – dies gilt vor allem für die große Gruppe (90%) der Kinder, die nur eine isolierte Fehlbildung des Herzens aufweisen, d.h. einen nicht-syndromalen Herzfehler haben.

Worum geht es eigentlich? Genom und Genomforschung

Das menschliche Genom ist ein rund 2 Meter langer Faden aus Desoxyribonukleinsäure (DNA), der sämtliche Informationen unseres Erbguts enthält. Das Genom besteht beim Menschen aus circa 22.000 Genen, die eine Art Bauplan unseres Körpers sind. Die Gene sind das „Buch des Lebens“, das alle wesentlichen Informationen über uns enthält. Wenn einzelne Buchstaben in der DNA falsch geschrieben sind, werden wichtige Proteine (Eiweiße) nicht richtig gebildet. Man nennt diese Veränderungen in der DNA dann Mutationen. Proteine sind die „Bausubstanz“ des menschlichen Körpers. Wenn sie nicht richtig gebildet werden, passieren Fehler in der menschlichen Entwicklung wie z. B. ein angeborener Herzfehler. In der Genomforschung suchen Wissenschaftler nach den verantwortlichen Schreibfehlern im „Buch des Lebens“.

Auf der Suche nach den verantwortlichen Genen

693029_web_R_B_by_Tim Reckmann_pixelio.deIn einer Studie, bei der die DNA von ca. 2000 Patienten mit syndromalen und nicht-syndromalen Herzfehlern untersucht wurde, versuchte ein internationales Forscherteam, den genetischen Ursachen von angeborenen Herzfehlern weiter auf die Spur zu kommen. An der Forschergruppe unter Federführung des Wellcome Trust Sanger Institutes (Cambridge) waren Wissenschaftler aus Deutschland im Rahmen des Nationalen Register für angeborene Herzfehler e. V. sowie England, Belgien, Saudi-Arabien und Kanada beteiligt.

Die Forscher arbeiteten mit der sogenannten Exomsequenzierung. Das ist eine hochmoderne Technologie zur Untersuchung des Genoms. Bei ihr beschränkt man sich auf einen kleinen Teil des Genoms, das sogenannte Exom. Das Exom enthält die Gene, die für die Bildung von Proteinen verantwortlich sind und macht nur etwa 1,5 Prozent der gesamten menschlichen DNA aus. Dennoch enthält das Exom immer noch 30 Millionen Basenpaare, die analysiert und interpretiert werden müssen.

 Drei neue Gene entdeckt

Die Forscher entdeckten bei ihren Untersuchungen drei neue Gene, die bei der Entstehung syndromaler Herzfehler eine Rolle spielen. Die verantwortlichen „Schreibfehler“ in der DNA der betroffenen Patienten treten dabei in den meisten Fällen neu auf (Neumutation), ohne dass die Eltern diese aufweisen und vererbt haben.

Anders war es bei den nicht-syndromalen Herzfehlern. Hier konnte beobachtet werden, dass die betroffenen Kinder im Vergleich zu gesunden einen höheren Anteil sehr seltener Mutationen aufwiesen, die sie von herzgesunden Eltern geerbt hatten.

Die Studienergebnisse liefern zum ersten Mal einen wichtigen Einblick in die Mechanismen, die bei der Entstehung nicht-syndromaler Herzfehler wichtig sind. Die Studie ist somit ein wichtiger Schritt für die Beratung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern. Das langfristige Ziel ist es, allen Patienten eine genetische Diagnose zu ermöglichen. So lassen sich Aussagen dazu machen, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Herzfehler vererbt werden. Außerdem kann eine molekulaenetische Diagnose dabei helfen, die betroffenen Patienten optimal zu behandeln.

Originaltext und Beitrag von:

Dr. med. Marc-Phillip Hitz, PhD

Group leader cardiovascular genetics

Institute of Human Genetics

Department of Congenital Heart Disease and Pediatric Cardiology

University Hospital of Schleswig-Holstein -Campus Kiel

Arnold-Heller-Straße 3

24105 Kiel

Germany

Tel. +49 (0)431 597 – 1138/1758

Pager 630138

Fax. +49 (0)431 597 – 1828

Email: Marc-Phillip.Hitz@uksh.de

Visiting scientist

Wellcome Trust Sanger Institute

Wellcome Trust Genome Campus

Hinxton, Cambridge, UK, CB10 1SA

Tel: +44 (0)1223 834244,  Ext 8637

Fax: +44 (0)1223 494919

Email: mph1@sanger.ac.uk

Fotos u. a.: Tim Reckmann  / pixelio.de; Jörg Brinckheger  / pixelio.de